Im März 1920 war die junge Demokratie der Weimarer Republik durch einen Militärputsch – den sogenannten Kapp-Lüttwitz-Putsch – in Gefahr. Auch in Gotha wurde wie deutschlandweit als Gegenmaßnahme der Generalstreik ausgerufen. Nachdem die Arbeiterschaft die in Gotha stationierte Sicherheitspolizei entwaffnet und die strategisch wichtigen Punkte der Stadt besetzt hatte, blieb es zunächst ruhig. Als einen Tag später Reichswehr aus Erfurt mit den angeschlossenen Verbänden in die Stadt einmarschierte, fielen die ersten Schüsse in Gotha – ein Arbeiter starb. Der Befehlshaber Major Walter Heims ließ ein Regierungsmitglied verhaften, bekannte sich zum Putsch und wollte die demokratisch gewählte USPD-Regierung absetzen. Am 17. März 1920 feuerte die Reichswehr in eine unbewaffnete, vor der Post demonstrierende Menge. Zwei Menschen starben. Daraufhin eskalierte die Lage. Es kam zu blutigen Kämpfen zwischen Militär und Arbeiterschaft. Über 120 Menschen starben.
Der Kapp-Putsch wurde zum Trauma einer Stadt, das die weitere Entwicklung nachhaltig prägte. Das regionalgeschichtliche Buch möchte dazu beitragen, die Geschehnisse anhand von biografischen Erfahrungen zu veranschaulichen und vor allem nach über 100 Jahren erstmals den Fokus auch auf das Schicksal der Opfer zu legen.
Festeinband, A4 mit 600 Seiten, 180 Fotos und Abbildungen. Mit einer Karte als Beilage
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