Mit Bayerischen Divisionen im Weltkrieg
Zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erlebten Romane, die sich mit dem Kriegserlebnis befaßten, einen wahren Boom. Eines der Bücher, die damals erschienen, war Wilhelm Michael Schneiders Infantrist Perhobstler. Sein Untertitel kündigte die autobiographische Schilderung eines Soldatenschicksals an: Mit bayerischen Divisionen im Weltkrieg. Und wirklich, der Roman ist keine fiktive Erzählung. Recherchen in der militärgeschichtlichen Literatur und im Bayerischen Kriegsarchiv zeigten, daß der Ich-Erzähler, der sich Perhobstler nennt, die tatsächliche Kriegslaufbahn des Autors beschreibt.
Schneider, von Beruf Kaufmann, stammte aus Altrip in der Pfalz, die damals zum Königreich Bayern gehörte. Im Oktober 1914 wurde er eingezogen und kam nach kurzer Ausbildung zum 23. bayerischen Infanterieregiment in Flandern. Bis zum Frühjahr 1917 kämpfte er im Westen und wurde mehrmals verwundet. Nach seiner Beförderung zum Leutnant der Reserve wurde er zum 27. bayerischen Infanterieregiment in Rumänien versetzt. 1918 gelangte die Einheit in den Westen, wo Schneider im Juni ein letztes Mal verwundet wurde.
Die emotionale Plausibilität des Berichts, seine plastische und lebhafte Sprache und die dokumentarische Qualität des Werks sind Anlaß, diesen Text im Gedenkjahr 2014 erneut herauszugeben. Dem Band sind zahlreiche Fotografien und Dokumente aus dem Bayerischen Armeemuseum, dem Bayerischen Kriegsarchiv und nicht zuletzt aus dem Nachlaß Schneiders beigegeben.
Dieter Storz, Herausgeber: Dr. phil., Jahrgang 1958. Nach Wehrdienst Studium der Geschichte und Germanistik in München. 1990 Promotion über „Kriegsbild und Rüstung vor 1914“. Diese Studie wurde 1992 mit dem Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte ausgezeichnet. Seit 1991 Kurator am Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt. Verschiedene Veröffentlichungen zur Militärgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Forschungsschwerpunkte: Bewaffnung des deutschen Reichsheeres von 1871 bis 1918 und Erster Weltkrieg.
Textband mit zeitgenössischen Schwarz-Weiß-Fotos, 408 Seiten, Fadenheftung, Schutzumschlag, 408 Seiten, Format 134 x 214 mm. Der Neudruck des Originaltextes folgt der Erstausgabe, Berlin 1929.
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